Unsere Geschichte

Unsere Geschichte

Der Verein „Zum Schutz physisch und psychisch bedrohter Frauen und ihrer Kinder“ wurde im Jahr 1990 von einer ostdeutschen Fraueninitiative gegründet. In der DDR gab es keine Frauenhäuser für von häuslicher Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder. Das Thema Gewalt gegen Frauen war gesellschaftlich tabuisiert, da es der sozialistischen Persönlichkeit widersprach. So blieben diese Taten hinter verschlossenen Türen und mussten in der Regel auch persönlich gelöst werden.
Ziel des neu gegründeten Vereins war es, Schutzplätze im Rahmen eines Frauenhauses zu schaffen, das Thema Gewalt gegen Frauen zu enttabuisieren und öffentlich zu machen. 1992 nahm das Frauenhaus als 4. Autonomes Frauenhaus (heute Frauenhaus Cocon) in Berlin seine Arbeit auf. Trotz des engen Bezugs zur Geschichte der autonomen Frauenhausbewegung ist es uns wichtig, aktuelle gesellschaftliche Problemlagen aufzugreifen und in unserer Arbeit zu berücksichtigen.

So haben wir 2015 auf der Grundlage einer Studie des Landes Berlin, die eine Versorgungslücke für Frauen mit besonderen psychischen Belastungen festgestellt hat, ein neues Konzept entwickelt. Seitdem haben betroffene Frauen und Kinder die Möglichkeit, psychologische Begleitung in Anspruch zu nehmen. Nachts gibt es seitdem eine Bereitschaftskraft im Haus, die für die Frauen ein offenes Ohr hat.

Seit 2013 nimmt das Frauenhaus Cocon zudem trans* Frauen auf. In regelmäßigen Fortbildungen arbeiten wir daran, ein möglichst diskriminierungsarmes Umfeld zu schaffen und unsere eigenen Unsicherheiten zu reflektieren. Dabei verstehen wir die Fortbildungen als kontinuierlichen Lernprozess.